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So teuer ist Windows Azure

Services und Hosting in der Cloud. Klingt super. Ist es auch. Ausfallsicherheit, Elastizität und Kosteneinsparung sind für mich spontan die wichtigsten Vorteile. Daneben gibt es natürlich auch noch Kostentransparenz, Ressourcenoptimierung und -einsparung und freie IT-Kapazitäten bis hin zum Umweltgedanken als weitere Pluspunkte.

Bei SaaS (Software as a Service ) Lösungen wie Office365 ist - was Qualität, Service und Kosten angeht - die Akzeptanz im Regelfall sehr hoch: Der Benutzer weiß genau, was er erhält: E-Mail Services zu einem monatlichen Fixpreis. Bei Bedarf können weitere Services wie SharePoint Online, CRM, Lync, etc. hinzugefügt werden - alles zu einer definierten monatlichen Pauschale.

windows-azure-logo

Bei eigenen PaaS (Platform as a Service ) Software-Lösungen, die in der Cloud gehostet werden ist es aber nicht ganz so einfach, denn der Cloud-Betreiber verrechnet ja auch Rechenzeit, Storage und Traffic-Kosten - schließlich kann er ja nicht wissen, wie Ressourcen-intensiv Ihre Lösung läuft.

So gibt es hier Unsicherheitsfaktoren über die tatsächlichen Kosten.
Oft wird argumentiert, man kann die tatsächlichen Kosten ja vorher nicht abschätzen - wie bei einer Stromrechnung... Es gibt zwar viele Informationen und Kalkulatoren zu den Azure Kosten, aber was kommt dann im Betrieb tatsächlich heraus?

azure-gebuehren

Die Gebühren von Windows Azure sind zwar gering, aber meistens wissen die Betreiber von Webseiten oder ASP-Lösungen gar nicht genau, wie viel Rechenleistung, Traffic und Bandbreite ihre gehosteten Lösungen tatsächlich benötigt.

Das ist neben den Basiskosten natürlich ein wichtiger Faktor. Damit fühlen sich Kunden nicht wohl, denn wer will schon einen Dienst benutzen, wo am Ende vielleicht eine Riesen-Rechnung herauskommt?

Um genau das zu demonstrieren möchte ich hier ein ganz aktuelles Beispiel von Microsoft selbst zeigen!

Microsoft betreibt für seine Partner eine "Logo Builder Application" im Microsoft Partner Network (MPN). Damit kann jeder Partner online einsteigen und für seine erworbenen Zertifizierungen Logos erstellen lassen. Ein solches "zusammengebautes" Logo sieht dann beispielsweise so aus:

microsoft-partner-logo

Der Microsoft Logo Builder ist EIN Beispiel für eine Web-Lösung in der Cloud.

Hier wird wenig Speicherplatz genutzt, dafür viel Rechenleistung - in anderen Applikationen kann das natürlich auch genau umgekehrt sein. Ich finde diesen Auszug aber sehr informativ und durchaus relevant, um ein Gefühl für die realen Kosten einer auf Windows Azure gehosteten Lösung zu erhalten!

Danke an Jon Roskill, Corporate Vice President, Worldwide Partner Group, Microsoft, für das Teilen dieses Beispiels in A Look Inside Windows Azure Billing.

So sieht die Abrechnung für diese Applikation aus:

azure_costs_sample

Herausstechend sind 812$ für Rechenleistung und insgesamt nur 825$ für Rechenleistung und Storage und Traffic.

Das bedeutet im Klartext, dass für Storage und Traffic für diesen Zeitraum nur etwa 13$ anfallen - für eine stark genutzte Website von Microsoft!

6.769 Rechenstunden entsprechen 282 Tagen und damit etwa 9,4 Monaten.

Rechnen wir das auf den Tag um, so kostet das Azure-Service (inkl. Traffic) 2,92$/Tag!

Nur die Storage und Traffic Kosten sind dann 0,046$/Tag! 5 DollarCents!

Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass pro Stunde - bei Bedarf - auch mehrere Rechenstunden anfallen können, wenn mehrere CPUs/Maschinen rechnen. In diesem Beispiel muss das Service also nicht zwingend 282 Tage laufen, sondern vielleicht auch kürzer. Selbst in diesem Fall sind die Kosten allerdings - fast unglaublich - gering!

Ich habe mal interessenshalber recherchiert, wie die Stromkosten für einen durchschnittlichen Haushalt in Österreich liegen.
Ein Haushalt benötigt etwa 4.770 Kilowattstunden (kWh) im Jahr (EU-Schnitt: 4040 kWh) bei Stromkosten in Wien (siehe Wien Energie Strompreis) von derzeit 0,6643 EuroCent ergibt 3.168€ durch 365 Tage = 8,68€/Tag. Interessant, oder?

Jon schreibt auch, dass das Hosting dieser Website bei einem anderen Hoster zuvor 110.000$/Jahr gekostet hat. Das Migrieren der Application auf Windows Azure ist somit eine "wesentliche" Einsparung der Kosten, insgesamt eine Reduktion um 91%!

Als weitere Vorteile erhält das Team Skalierbarkeit und Redundanz!

Überzeugt? Zwinkerndes Smiley



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