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Earning money is bad. Open source is good. 0 and 1 at #WBF2010

Gestern waren wir beim World Blogging Forum 2010 (WBF2010) in Wien. Als Technologie-Blogger sind wir nicht unbedingt in der österreichischen Social Media Szene vertreten, gerade deswegen sind uns Einblicke, Ausblicke und Perspektivenwechsel ein Anliegen. Kommunikation, lernen und kennen-lernen sind Dinge, die im (Digital) Life, egal ob Social Media oder nicht, immer eine Bereicherung darstellen. Nach einer Woche Technik pur auf der Teched Europe in Berlin auch eine sehr willkommene Abwechslung.

Wir haben uns beim #WBF2010 angemeldet, weil es uns um Austausch und Vielfalt geht: Was tun andere Blogger, was denken, was tun sie, wie können wir uns austauschen, werden wir überhaupt außerhalb der Technologie-Szene wahr genommen?

Unsere Eindrücke vom Event waren durchaus positiv, ich zähle mal alles auf, was mir extrem gut gefallen hat:

  • freier Eintritt
  • tolles Catering
  • angenehme, zentrale Location
  • Sponsoren, die das Event erst möglich gemacht haben
  • freies W-LAN
  • Strom auch für die Teilnehmer im Raum (!!!!!!!!!!!!)
  • viele Learnings zur Blogging Szene und das beruhigende Gefühl, dass unser Blogger Leben nicht auf 140 Zeichen reduziert wird
  • eine Twitterwall
  • Mobilisierung der Social Media community
  • Internationale Blogger
  • Free T-Shirt
  • After-Party, ...

Thematisch war das Programm rund - und die Veranstalter professionell genug, für jeden etwas dabei zu haben und auch während der Veranstaltung noch Optimierungen durchzuführen.

Tolle Fotos gibt es hier und hier und Toni's erste Eindrücke hier.

Spannend finde ich immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit wir alle mittlerweile mit Events dieser Art umgehen:

"Was? ich kann nur ein Device mit meinem Login anmelden?"

"Warum gibts kein vegetarisches Essen?"

"Warum ist der Himmel blau?" ...

"Warum werden internationale Blogger bevorzugt behandelt? (dabei würde ich so gerne selbst am Podium sitzen und angebasht werden)"

"Geld verdienen ist böse - Ich lebe ja von Luft und Liebe und schreibe mein Blog nur in meiner privaten, unbezahlten, freien Zeit."

"Es soll ein World Blogger Forum sein, kein World Business Forum."

"Ganz klar, dass das nicht geht, er verwendet ja den Internet Explorer. (bitte bitte liebe Twitter Gemeinde: erklärt mir mal, warum...)"

"Ich bin sogar so individuell und einzigartig, dass ich nicht mit anderen für eine gemeinsame Atemübung aufstehen muss."

Für mich war dieser Tag eine Bereicherung. Ich habe gesehen, dass man mit viel Engagement Dinge bewegen kann und solche Events möglich macht. Dafür bin ich dankbar und freue mich darauf, wenn es wieder eine Gelegenheit gibt teilzunehmen - sollte jemand Hilfe bei der Organisation brauchen - bitte melden, denn für Kommunikation sollten wir alle immer Zeit haben.

Ich liebe Twitterwalls. Es gibt mir das subjektive Gefühl, etwas beitragen zu können. Auf vielen, vielen Events habe ich gesehen, dass man über Twitter Dinge rasch bewegen und verändern kann. Ein kleines, gutes Beispiel war eine Konferenz im heißen Juni, wo wir über Twitterwalls die Aircondition auf ein erträgliches Raumklima einstellen konnten. Es gibt viel Spaß über Twitterwalls, obwohl sie die Aufmerksamkeit auch beeinflussen, da wir erst Multitasking erlernen müssen.

Und ich weiß: Was ich nicht jemandem ins Gesicht sagen möchte, schreibe ich auch nicht auf eine Twitterwall.

Be smart - and stay smart.



Comments (4) -

  • Gerald Bäck

    11/14/2010 11:37:15 PM |

    Das Gegenteil von Geld verdienen ist aber nicht unbedingt Open Source, so wurde das auch nicht kommuniziert!-)

    Ganz im Gegenteil schafft Open Source bleibende Werte für die Volkswirtschaft und macht die Developer trotzdem nicht arm. Das heißt jetzt nicht, dass Lizenzprodukte schlechter oder böse sind. Letztlich tragen Lizenzprodukte aber vor allem zum Börsenkurs des jeweiligen Unternehmens bei (auch ok) aber vielmehr auch nicht.

  • martina

    11/14/2010 11:41:25 PM |

    Hi Gerald,
    schon klar, ganz so wars auch nicht gemeint. Es ging mir darum, darzustellen, dass es nicht immer schwarz oder weiss ist, weniger um die Technologie, die dahinter stecken mag.
    lg, Martina

  • Ritchie

    11/15/2010 12:33:06 AM |

    @Martina: danke für den Beitrag - und das made my day:

    “Ich bin sogar so individuell und einzigartig, dass ich nicht mit anderen für eine gemeinsame Atemübung aufstehen muss.”

    Da musste ich mir ja das Lachen verbeißen (nicht zuletzt, weil ich weiß, wie gut das funktioniert...)

    @Gerald: Der Herr gibt's, der Herr nimmt's - lies mal den "Briefwechsel" zwischen Ma.tt und Chris Pearson (Thesis) durch; der erreicht mittlerweile geradezu Bernhard-Unseld'sche Dimensionen vom Umfang her. Da ist mir eigentlich das erste Mal klar geworden, dass Open Source sehr wohl manche Businessmodelle völlig verunmöglicht. (Und: torrent is a fact.)

    Die Sache mit den bleibenden Werten für die Volkswirtschaft ist mehr Wunschdenken als wirtschaftliche Realität - das ist ein Nullsummenspiel bzw. war mein große Erkenntnis nach dem 1. Abschnitt VWL an der Hauptuni, dass die VWL recht wenig Realität kennt, was VWLern natürlich völlig bewusst ist. Sehr modellhaft, das alles. Open Source ist auch nicht die Allheilformel für die Digitalwirtschaft... genauso wenig wie FlattR. Und ich behaupte: wenn DA eine AG wäre, würdest du Aktienkurse nicht so geringschätzen Smile

  • Ritchie

    11/15/2010 12:40:46 AM |

    Die ultrakurze Version... hat ja keiner gesagt, dass die Teilwahrheit sympathisch ist Smile
    www.pearsonified.com/.../...tions-and-ideology.php

    "I don't understand why that even has to enter the equation!"

    Matt Mullenweg hat mit einen Argumenten übrigens genauso recht, wenn nicht mehr. Das macht die ganze Sache ja so schwierig. Aber mir isses immer verdächtig, wenn einer sagt: "This is the only way we gonna get to the next level!" Diese Computerspiele sind einfach komplexer geworden...

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